Kreis muss mit Schulentwicklungsplan die Richtung vorgeben

Veröffentlicht am 30.06.2008 in Bildung

Mayen-Koblenz. Zehn neue Integrierte Gesamtschulen wird es zum Schuljahr 2009/2010 in Rheinland-Pfalz geben. Damit hat das Land 50% der neuen Anträge genehmigt. So viele wie noch nie. Gab es bisher erst 20 Integrierte Gesamtschulen in Rheinland-Pfalz werden es im nächsten Schritt 30 sein. Eine davon wird neu in Polch entstehen. Integrierte Gesamtschulen haben in Rheinland-Pfalz einen besonders hohen Qualitätsanspruch und können nur dort entstehen, wo das gymnasiale Potential auf Dauer erfolgreich gebunden werden kann. Auskunft darüber geben die Schulentwicklungspläne der Landkreise. Ein solcher qualifizierter Schulentwicklungsplan fehlt gerade in Mayen-Koblenz.

„Ich bedauere sehr“, so der Landtagsabgeordnete Clemens Hoch, „dass die Regionale Schule Pellenz in Plaidt und die Hauptschule mit der Realschule in Mendig jetzt nicht direkt zum Zug gekommen sind.“ Der Wunsch nach vier bis fünf neuen Integrierten Gesamtschulen in Mayen-Koblenz zeigt aber, dass die Reform der Schulstruktur in Rheinland-Pfalz vor Ort offen und innovativ aufgenommen werde. Für die Standorte, wie Mendig und Plaidt, die im jetzigen Antragsverfahren keine Errichtungsgenehmigung für eine neue Integrierte Gesamtschule erhalten haben, stehen aber weiterhin alle Wege der Weiterentwicklung offen. Die Bildungsministerin Doris Ahnen hat gegenüber dem hiesigen Abgeordneten Hoch ausdrücklich Gesprächsbereitschaft mit den Trägern und den Schulen angeboten, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu beraten.

„Der Landkreis Mayen-Koblenz muss jetzt allerdings endlich mal seine Hausaufgaben machen“, erläutert der Landtagsabgeordnete Clemens Hoch: „Ein wichtiger Grund, wieso Plaidt und Mendig nicht zum Zuge kamen, ist der fehlende qualifizierte Schulentwicklungsplan. Hier ist leider nicht klar, in welchen Orten der Landkreis als Schulträger welches Bildungsangebot vorhalten möchte. Der Landkreis muss die Richtung vorgeben.“ Dabei gehe es nicht nur um die Entwicklung von Integrierten Gesamtschulen, sondern insbesondere auch um die Gymnasien, die Duale Oberschule und die Realschule in Andernach. Clemens Hoch, MdL: „In allen neuen Schulformen kann neben dem längeren gemeinsamen Lernen, neben den Abschlüssen der Berufsreife und der Mittleren Reife die Möglichkeit zur Erlangung der Fachhochschulreife oder des Abiturs geboten werden. Diese Chance müssen wir in der Region nutzen.“ Wer vor Ort eine Oberstufe haben möchte, sollte auch immer das Fachoberschulangebot an der Realschule plus in Betracht ziehen. Diese hat geringere Einrichtungsvoraussetzungen als die gymnasiale Oberstufe an Integrierten Gesamtschulen.

Deshalb schlägt der Landtagsabgeordnete vor, dass die Schulen in Mendig bereits ab dem Schuljahr 2009/2010 mit einer gemeinsamen Orientierungsstufe beginnen. Einen entsprechenden Antrag sollten die Träger nun gemeinsam schnellstmöglich stellen: „Damit zeigen die Schulen und ihre Träger den unbedingten Willen zu einem längeren gemeinsamen Lernen, ohne sich bei der Ausrichtung hin zur IGS oder zur Realschule plus auf Dauer festzulegen. Wenn dann nächstes oder übernächstes Jahr ein Antrag erfolgreich wäre, hätte die Schule keine Zeit verloren und könnte nahtlos weitermachen. Auch eine IGS wäre zunächst immer mit einer gemeinsamen Orientierungsstufe gestartet und hätte keine Festlegung in Bezug auf eine Oberstufe enthalten. Das entscheidet sich immer erst später.
In Plaidt wird zunächst die Regionale Schule automatisch zur Realschule plus umgewandelt. Aber auch das verbaut nicht den Weg zur Integrierten Gesamtschule. Clemens Hoch ist sich sicher: „Beide Schulen haben das Potential, den gymnasialen Anteil zu binden und damit die Chance, erfolgreiche Integrierte Gesamtschulen zu werden. Das ist unser gemeinsames erklärtes Ziel.“

 

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Dr. Thorsten Rudolph MdB

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