a) Wohlgeboren Bürgermeister Wunderlich im Amte Bassenheim zu Weißenthurm wendet sich am 8. Februar 1890 in einem Rundschreiben an die Ortsvorsteher seines Amtsbezirks - u.a. an den Ortsvorsteher Hoffend in der Gemeinde Urmitz: „ Wie ich höre, geben sich die Sozialdemokraten Coblenz große Mühe, in der Umgegend auf den Ortsgemeinden Gesinnungsgenossen zu werben. Diesem gehässigen Treiben muß mit allen Mitteln entgegen gearbeitet werden und ersuche ich Sie dringend, die Augen offenzuhalten und hauptsächlich dafür zu sorgen, daß den Demokraten in keinem Orte ein Versammlungsort zu Gebote steht oder gestellt wird. Sollte es Noth thun dann bitte ich um sofortige Benachrichtigung, das Posten sodann die Uebelthäter holen.“
b) Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes schreibt ebenfalls im Jahr 1890: „Die Pfarrei Urmitz ist nicht mehr ruhig wie in früheren Jahren, jetzt sind Fabriken von Schwemmsteinen hier, und bei solcher Aussicht könnte leicht der Sozialismus seinen Einzug halten. Bis jetzt haben Wir dafür Sorge getragen, daß der falsche Liberalismus Gott sei Dank hier in Urmitz noch keinen Einzug gehalten hat....“
c) Jakob Oster, der im Januar 1918 geboren wurde und unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg Mitglied der Sozialdemokraten in Urmitz wird, erinnert sich, dass mit Hans Englert, Peter Höfer, Konrad Nollen und Franz Erlemann in der Zeit von 1919 bis zum Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 aktive und vor allem couragierte Genossen für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort tätig waren; er schreibt: „ Besonders in einer vorwiegend katholischen Gemeinde wie Urmitz wurden aktive Sozialdemokraten nicht nur als Vaterlandslose, sondern auch als Atheisten diffamiert. Als Außenseiter der dörflichen Gemeinde sahen sie sich einer schweren Aufgabe gegenüber.“